MENDELSSOHN Werke für Cello und Klavier – Christian Poltéra und Ronald Brautigam spielen Werke für Violoncello und Klavier, die Felix Mendelssohn Bartholdy seinem jüngeren Bruder, dem engagierten Amateur-Cellisten Paul Mendelssohn-Bartholdy (1812-1874), gewidmet hat.

MENDELSSOHN Werke für Cello und Klavier
Christian Poltéra, Violoncello
Ronald Brautigam, Hammerklavier
BIS 2187

Kammermusikwerke aus drei verschiedenen Jahrzehnten bilden das Programm dieser CD: die frühen Variationen op. 17, mit denen der junge Felix 1829 zum ersten Mal für die Kombination aus Violoncello und Klavier komponiert hat, sowie die beiden Sonaten op. 45 und op. 58, die im Abstand von jeweils zehn Jahren entstanden sind. Alle drei Werke sind Mendelssohn Bartholdys jüngerem Bruder Paul gewidmet, der als Amateur mit diesen technisch anspruchsvolle Werken sicherlich herausgefordert gewesen sein dürfte.
Gesprächiger Tonfall
So komplex und polyphon die Musik teilweise auch ist, sie verliert nie ihre jugendliche Leichtigkeit und ihren gesprächigen Charme. Diese Eigenschaft lässt die Interpreten bei dieser Aufnahme durchgängig einen leichten und gesprächigen Ton anschlagen.
Balsam für die Seele

Mendelssohns Musik für Cello und Klavier sei „Balsam für die Seele“, meint der Cellist Christian Poltéra, der dem Klang dieser CD mit seinem „Mara“-Stradivari eine wohlige Wärme hinzufügt. Helle Klangfarben steuert Ronald Brautigam mit dem Hammerflügel bei:
„Ronald Brautigam bevorzugt eine moderne Kopie eines technisch bereits recht weit entwickelten Pleyel-Flügels, der sich von einem älteren Hammerklavier klanglich deutlich unterscheidet. Die Kombination mit meinem Cello von 1711 und vor allem mit einem wunderbaren, eher weichen Bogen von etwa 1825 ergibt also eine Art „Hybrid-Lösung“, die unserer Vorstellung von Klangwärme, Transparenz und Brillianz bei Mendelssohn am nächsten kommt“
Der „weiche Bogen“ aus der Werkstatt von Francois Tourte, fügt der Schweizer Cellist noch hinzu, sei einer von insgesamt sieben verschiedenen Bögen, aus denen er von Aufnahme zu Aufnahme eine unterschiedliche Auswahl trifft.
Unikat
Nur ein einziges Mal hat Felix Mendelssohn Bartholdy der von ihm erfundenen Klaviergattung „Lieder ohne Worte“ ein Duett hinzugefügt, fertiggestellt 1847, im Jahr seines allzu frühen Todes. Dieser „Romance sans parole“ op. 109 wären sonst vielleicht noch weitere ähnliche Werke gefolgt. So aber ist diese von wunderbarer Melancholie bestimmte Miniatur für Violoncello und Klavier ein Unikat geblieben und bildet auf dem Album einen lyrischen Höhepunkt.

MENDELSSOHN Werke für Cello und Klavier
Christian Poltéra, Violoncello
Ronald Brautigam, Hammerklavier
BIS 2187
Weitere Aufnahmen mit Christian Poltera


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MENDELSSOHN Werke für Cello und KlavierTrackliste |
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Felix Mendelssohn Bartholdy | ||||||
Variations concertantes in D major, Op.17, MWVQ19 | 8’37 | |||||
01 | Tema. Andante con moto | 1’04 | ||||
02 | Variation 1 | 0’29 | ||||
03 | Variation 2 | 0’28 | ||||
04 | Variation 3. Più vivace | 0’29 | ||||
05 | Variation 4. Allegro con fuoco | 0’37 | ||||
06 | Variation 5. L’istesso tempo | 0’41 | ||||
07 | Variation 6. L’istesso tempo | 0’28 | ||||
08 | Variation 7. Presto ed agitato | 1’22 | ||||
09 | Variation 8. Tempo primo – Coda. Più animato | 2’59 | ||||
Sonata No.1 in B flat major, Op.45, MWVQ27 | 22’34 | |||||
10 | I. Allegro vivace | 11’28 | ||||
11 | II. Andante | 5’02 | ||||
12 | III. Allegro assai | 6’04 | ||||
Romance sans paroles in D major, Op.109, MWVQ34 | ||||||
13 | Andante | 3’56 | ||||
Assai tranquillo (Albumblatt) in B minor, MWVQ25 | ||||||
14 | Assai tranquillo | 1’57 | ||||
Sonata No.2 in D major, Op.58, MWVQ32 | 23’15 | |||||
15 | I. Allegro assai vivace | 7’12 | ||||
16 | II. Allegretto scherzando | 4’56 | ||||
17 | III. Adagio | 4’15 | ||||
18 | IV. Molto Allegro e vivace | 6’52 | ||||
Album total | 60’26 |