Im innigen Zusammenspiel mit dem Orchester interpretiert die koreanische Geigerin Jiyoon Lee die Violinkonzerte von Erich Wolfgang Korngold und Carl Nielsen.

Korngold / Nielsen: Violinkonzerte
Jiyoon Lee, Violine
Odense Symphony Orchestra, Leitung: Kristiina Poska
Orchid Classics 100079

1947 hat der berühmte Geiger Jascha Heifetz das Violinkonzert von Erich Wolfgang Korngold in St. Louis uraufgeführt. Nicht ganz so prominent war der Geiger, der 1912 Carl Nielsens Violinkonzert dem Kopenhagener Publikum vorstellte: Peter Möller, Konzertmeister des Königlich-Dänischen Sinfonieorchesters.
Wandlungen
Korngolds Konzert präsentiert den Komponisten als Wanderer zwischen den musikalischen Welten: jedem Satz liegt eine eigene Filmmusik zugrunde, die Korngold hier nach allen Regeln seiner bei Robert Fuchs und Alexander von Zemlinsky erlernten Kompositionskunst für den Konzertsaal verarbeitet hat.
Lyrisch
Von der nostalgischen Kantilene zu Beginn des Konzertes bis zum temperamentvollen Schlusssatz spielt die Solistin Jiyoon Lee das virtuose Werk mit lyrischem Grundton und klanglicher Überzeugungskraft. Die Geigerin hat unter anderem in Berlin bei Kolja Blacher an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ studiert und ist Mitglied der Staatskapelle Berlin.
Nachdenklich
Deutlich nachdenklicher als das strahlende Werk Korngolds kommt Carl Nielsens Konzert daher. Der 1931 in Kopenhagen gestorbene Komponist stammte aus „ärmlichen Verhältnissen“, hatte dennoch im ländlichen Fünen Violinunterricht erhalten und war mit 14 Jahren Trompeter in einer Militärkapelle in Odense geworden – Musik als harte Arbeit.
Melancholisch
Der langsame Satz des Nielsen-Konzertes ist an melancholischer Schönheit kaum zu übertreffen. Auch hier zeigt das Odense Symphony Orchestra, dass es für Nielsen Musik hervorragend geeignet ist. Die Dirigentin, Kristiina Poska, hat wie die Solistin Jiyoon Lee ebenfalls ihr Studium an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ absolviert.
